Abstimmung über die Initiative «Lehrplan vors Volk» am 4. März 2018 Flyer dazu
Zum Fach Mathematik: Rechnen
Im Fach Mathematik sind die Berufsschulen bekanntlich bereits heute gezwungen, Stützkurse anzubieten, damit die Vermittlung des Berufsschulstoffes überhaupt möglich ist. Dieser Zustand würde sich mit dem LP21 verschlimmern.
Der Abbau beginnt schon in der Unterstufe: Beispiele Grundanspruch Zyklus 1 (Ende 2. Klasse):
Die Auswirkungen: Wenn die Einmaleinsreihen in der Unterstufe nicht sitzen, dann können die Kinder in der Mittelstufe nicht sicher schriftlich multiplizieren und dividieren – und auch nicht Bruchrechnen! | Im Klartext: Der Zehnerübergang soll kein Lernziel der 2. Klasse mehr sein! |
An die Stelle der Rechenfertigkeit tritt der Einsatz des Taschenrechners.
Die fehlende Basis in den ersten Schuljahren rächt sich über die ganze Schulzeit, beim Beginn der Lehre ist der Mangel oft immer noch da:
Beispiele Grundanspruch Zyklus 3 (Oberstufe):
| Im Klartext: Der Lehrbetrieb kann im besten Fall voraussetzen, dass die Jugendlichen bei Beginn der Lehre einigermassen addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren können. Was darüber hinausgeht – wie Prozentrechnen oder Potenzieren – ist ohne Taschenrechner nicht verfügbar. |
Das Fach Mathematik scheint sich für die Auswüchse des Konstruktivismus besonders gut zu eignen: Hier wird ein grosser Teil der Lernzeit mit «selbsttätigem, entdeckendem Lernen» in sogenannten «Lernumgebungen» verbraucht.
Beispiele aus dem Lehrplan Mathematik im 3. Zyklus:
So sollen sie zum Beispiel
Dann heben die Lehrplanverfasser geradezu vom Erdboden ab:
| Im Klartext: Die Kinder sollen buchstäblich das Rad neu erfinden... |
Sind wir hier in einer Mathestunde oder in einer Meditationsrunde?
Statt eine systematische Anleitung durch den Lehrer zu erhalten, die allen Schülern gerecht wird, sollen die Jugendlichen sogenannte «heuristische* Strategien verwenden».
*Für die (vermutlich meisten) Leser, die dieses «gelehrte» Wort nicht verstehen: Heuristik ist gemäss Wörterbuch die «Lehre von den Wegen zur Gewinnung neuer Erkenntnisse» oder «Findungs-, Erfindungskunst».
So wird wertvolle Lern- und Lebenszeit vergeudet. Die allermeisten Kinder werden überfordert, da sie ohne gezielte Anleitung im Stich gelassen werden.